
Schritt für Schritt zur eigenen PV-Anlage: So geht’s!
Der Weg zur eigenen Photovoltaik-Anlage: Worauf sollte ich achten?
Ganz klar: Die Photovoltaik-Anlage erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Kein Wunder – du kannst damit deine Stromkosten senken und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Doch bevor du in Solarenergie investierst, solltest du gut informiert und vorbereitet sein. In diesem Ratgeber erfährst du Schritt für Schritt, worauf du bei der Planung und Umsetzung deiner eigenen PV-Anlage achten solltest – vom Standort über die Finanzierung bis zur Anmeldung.
Schritt 1: Erste Überlegungen und die Standortwahl – die Basis für ein erfolgreiches Solarprojekt
Bevor du deine Photovoltaik-Anlage installierst, solltest du dich mit den grundlegenden Überlegungen auseinandersetzen. Dabei ist der richtige Standort ein entscheidender Punkt für maximale Effizienz. Ideal ist ein Dach mit südlicher Ausrichtung und möglichst wenig Verschattung. Doch auch Ost- oder Westdächer können mit entsprechender Planung sehr gute Erträge liefern.
Gerade im Zusammenhang mit einem Neubau oder einer umfassenden Dacherneuerung lohnt es sich, die Photovoltaik-Anlage gleich mit einzuplanen. Auch hier solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um die richtige Anlage auszuwählen und die Vorgaben zu erfüllen. Professionelle Anbieter bieten maßgeschneiderte Lösungen, die auf deine Bedürfnisse abgestimmt sind, und garantieren eine fachgerechte Installation der PV-Module.
Extra-Tipp: Zum Einstieg in die Thematik ist es mitunter hilfreich, einen PV-Konfigurator zu nutzen. Dieses digitale Tool gestattet es, mithilfe von verschiedenen Parametern wie Dachgröße, Ausrichtung und Energiebedarf deine Solaranlage inklusive Kostenabschätzung zu planen. Am einfachsten geht das mit unserem Solarrechner auf der Website.
Schritt 2: Kostenplanung und Finanzierungsmöglichkeiten
Die Investition in eine Photovoltaik-Anlage lohnt sich langfristig. Jedoch ist die Finanzierung bei der Planung deines Solar-Projekts ein wichtiger Aspekt. Die Gesamtkosten für deine Anlage hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Größe der Solaranlage, die Art der PV-Module und der Einsatz eines Solarspeichers. Um dir den Einstieg zu erleichtern und um Kosten zu sparen, stehen dir verschiedene Fördermöglichkeiten und Zuschüsse zur Verfügung:
Zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank: Die KfW-Bank bietet spezielle Kredite für die Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen zu besonders niedrigen Zinsen an. Diese Darlehen sind darauf ausgelegt, die Anfangsinvestitionen zu erleichtern und langfristig wirtschaftlich rentabel zu sein. Der Antrag erfolgt in der Regel über die Hausbank, die die Konditionen der KfW-Bank weiterleitet.
Regionale Förderprogramme: Viele Bundesländer und Kommunen – zum Beispiel Ulm – halten regionale Förderprogramme bereit, um die Installation von Photovoltaik-Anlagen zu unterstützen. Diese Programme können in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten erfolgen und sind oft an bestimmte Bedingungen wie die Installation durch regionale Fachbetriebe gebunden. Es lohnt sich, bei der örtlichen Verwaltung oder Stellen zur Energieberatung nach aktuellen Förderungen zu fragen.
Zuschüsse für Batteriespeicher: Solarbatterien gestatten, überschüssigen Solarstrom zu speichern und später zu nutzen, was den Eigenverbrauch erhöht. Einige Förderprogramme, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene, offerieren Zuschüsse für die Anschaffung von Solarakkumulatoren. Diese Zuschüsse senken die Anschaffungskosten deutlich und steigern die Wirtschaftlichkeit des gesamten Solar-Projekts.
Zusätzliche Vorteile durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Das EEG präsentiert Anreize für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen und dies vor allem, was die Einspeisevergütung betrifft. Die Vergütung gilt für jede Kilowattstunde, die ins öffentliche Netz eingespeist wird, und ist für 20 Jahre plus das Inbetriebnahmejahr garantiert.
Steuerliche Anreize: Zudem profitierst du von einer Umsatzsteuerbefreiung, wenn die Anlage primär der Eigenversorgung dient sowie von der Befreiung der Einkommensteuer des eingespeisten Stroms.
Schritt 3: Auswahl der richtigen Anlagengröße und Komponenten
Die richtige Anlagengröße hängt von deinem Energieverbrauch und dem Ziel der Energieautarkie ab. Eine größere Photovoltaik-Anlage sorgt zum einen für eine höhere Stromproduktion. Zum anderen lohnt sich jetzt eine Kombination mit einem Solarakkumulator, um den Eigenverbrauch deutlich zu steigern. Entscheidend ist, dass die einzelnen Komponenten wie Wechselrichter und Speicher optimal aufeinander abgestimmt sind. Professionelle Anbieter beraten dich bei der Wahl der besten Komplettlösung.
Zudem spielt die Art der Anlage eine wichtige Rolle. Soll die Photovoltaik-Anlage nur den Eigenverbrauch decken oder auch einen Überschuss an Strom ins öffentliche Netz einspeisen? Eine umfassende Analyse deines Stromverbrauchs und der verfügbaren Dachfläche ist hierbei unerlässlich. Berücksichtige ebenfalls, ob eine spätere Erweiterung der Solaranlage geplant ist oder ob du beispielsweise im Rahmen eines Hausbaus direkt eine umfassendere Anlage installieren möchtest.
Schritt 4: Angebote vergleichen und den richtigen Installateur finden
Jetzt wird es konkret: Hole dir mehrere Angebote von qualifizierten Fachbetrieben ein. Achte dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf:
- die Qualität der Komponenten (Module, Speicher, Wechselrichter)
- transparente Angaben zu Installations- und Zusatzkosten
- Referenzen und Kundenbewertungen
- den Zeitrahmen für Planung und Montage (umso wichtiger beim Hausneubau oder bei der Dachsanierung)
Ein seriöser und professioneller Anbieter erstellt dir ein detailliertes Angebot, beantwortet deine Fragen und begleitet dich auch bei der Anmeldung und Förderung.
So bist du auf der sicheren Seite: Nimm dir Zeit für einen gründlichen Angebotsvergleich und beziehe neben den Materialkosten für die PV-Module und den Wechselrichter auch die Installationskosten und eventuell anfallenden Zusatzarbeiten wie die Anpassung der Hausinstallation mit ein. Darüber hinaus kannst du von den Erfahrungen anderer Kunden profitieren – Referenzen sind hierbei eine wertvolle Informationsquelle.
Schritt 5: Gesetzliche Vorgaben und Anmeldung der Anlage
Für den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage müssen einige rechtliche Vorgaben beachtet werden.
- Anmeldung beim Netzbetreiber: Noch vor der Inbetriebnahme musst du deine Anlage beim örtlichen Netzbetreiber anmelden. Mit den von dir angegebenen Daten, wie Technik, Standort und Inbetriebnahmetermin prüft dieser die Anschlussmöglichkeiten und ist später für die Einspeisevergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zuständig.
- Eintragung im Marktstammdatenregister: Spätestens einen Monat nach Inbetriebnahme musst du deine PV-Anlage und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren – sonst droht der Verlust der Einspeisevergütung und eventuell fallen Bußgelder an. Diese Registrierung erfolgt online und betrifft sowohl die Photovoltaik-Anlage als auch eventuelle Solarbatterien. Auch die steuerliche Behandlung wurde vereinfacht: Für Anlagen bis 30 kWp entfällt seit 2022 die Pflicht zur Einkommensteuererklärung.
- Gewerbeanmeldung: In der Regel nicht nötig – sofern deine Anlage primär der Eigenversorgung dient. Bei größeren Anlagen mit vollständiger Einspeisung kann sie aber erforderlich sein.
- Extra-Tipp zum Thema Versicherung und Recht: Deine PV-Anlage kannst Du meist problemlos in Deine Wohngebäudeversicherung integrieren, um Schutz gegen Schäden wie Feuer, Sturm oder Blitzschlag zu gewährleisten. Für größere Projekte oder spezielle Risiken kann eine separate Photovoltaik-Versicherung sinnvoll sein.
- Baugenehmigung: Kleinere Anlagen auf Einfamilienhäusern benötigen in der Regel keine Baugenehmigung. Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Freiflächenanlagen sind eventuell zusätzliche Genehmigungen notwendig.
Schritt 6: Nutzung des erzeugten Stroms und Pflege der Anlage
Nach der Inbetriebnahme stellt sich die Frage: Wie kannst du deinen Solarstrom am besten nutzen?
Der Eigenverbrauch ist dabei besonders lohnend, da du für selbstgenutzten Solarstrom deutlich weniger zahlst als für Strom aus dem öffentlichen Netz. Durch den Einsatz eines Hausspeichers lässt sich dieser Eigenverbrauch noch weiter erhöhen.
Damit Deine Anlage dauerhaft effizient arbeitet, ist eine regelmäßige Wartung empfehlenswert. Lass die Anlage etwa alle fünf Jahre von einem Fachbetrieb auf ihre Leistungsfähigkeit überprüfen und achte auf saubere Module – das steigert den Stromertrag.
Fazit: Deine PV-Anlage – eine nachhaltige Investition mit Zukunft
Mit der richtigen Planung und Vorbereitung kann eine Photovoltaik-Anlage eine lohnende und nachhaltige Investition sein. Du trägst nicht nur aktiv zum Umweltschutz bei, sondern profitierst auch langfristig von den finanziellen Vorteilen. Lege Wert auf die Auswahl der richtigen Komponenten, vergleiche Angebote und halte dich an die gesetzlichen Vorgaben – dann steht einer erfolgreichen Nutzung der Sonnenenergie nichts mehr im Weg.